Wissenschaftsladenstudie
Wissenstransfer am Beispiel der Wissenschaftsläden in Europa
In einer Gesellschaft, in der Informationen und vor allem der schnelle Zugang zu den "richtigen" Informationen immer wichtiger werden, gewinnen auch Einrichtungen an Bedeutung, deren Ziel es ist, Information weitgehend unabhängig von Profit und Macht zu verteilen. Das bedeutet, daß auch jene am Prozeß der Wissenserzeugung und -nutzung beteiligt werden, die im Normalfall nicht in die Abläufe von Wissensproduktion einbezogen werden: Bürgerinnen und Bürger.
Wissen wird mehr und mehr zur Ware: Da die Bürgerin/ der Bürger täglich von einer Flut an Neuigkeiten, Erkenntnissen und Forschungsergebnissen überschwemmt wird, entsteht eine unüberschaubare Masse an Informationseinheiten, die vom einzelnen nicht alleine bewältigt werden kann. Der Handel mit der "richtigen" Information blüht auf. Neue Technologien werden entwickelt, die mit der Datenflut besser umzugehen helfen. Neue Berufe entstehen, wie zum Beispiel der des Informationsmanagers. Es reicht nicht mehr aus, viel zu wissen und Wissen zu sammeln, die Schwierigkeit liegt mittlerweile in der Auswahl und in der Kenntnis der Quellen des Wissens.
In diesem Spannungsfeld zwischen Informationsfluten einerseits und Problemlösungsbedarf andererseits ist die Wissenstransfer-Arbeit der Wissenschaftsläden angesiedelt.
Als Wissenstransfer wird der Austausch, die Vernetzung von wissenschaftlichen Ressourcen zwischen dem traditionellen System der Wissensproduktion (wie z.B. Hochschulen), dem "Expertenwissen", und dem organisierten, bzw. nicht organisierten Wissen außerhalb des Systems, dem "Laienwissen" verstanden....ist bewußt der Austausch, Auseinandersetzung und Kooperationsprozeß zwischen Wissenschaft und Anwendungspraxis."
(Dehler Josef, Wider die Verschwendung von Wissen. Vernetzung in regionalen Wissenschaftszentren, Frankfurt 1991, S. 14.)